Am Donnerstag, den 23.2.17 war Euer Pressesprecher Franz Kloth für Euch auf der Podiumsdiskussion von „Bildet Berlin!“. Interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zu einer Diskussion mit den bildungspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen SPD, CDU, LINKE und GRÜNE sowie Vertretern des Landesschülerausschusses (LSA) und des Landeselternausschusses (LEA) eingeladen. Diese berichteten über Ihre politischen Ziele für die neue Legislaturperiode. Themen waren unter anderem Lehrermangel, Quereinsteiger*innen, Unterrichtsausfall, Situation angestellter Lehrkräfte und Politik als Schulfach.

Das waren unsere Forderungen und mit diesen Ergebnissen gingen wir nach Hause:

Für Politik als Schulfach soll es demnächst eine „basisdemokratische“ Umfrage in der Schülerschaft geben, in der über die Einführung des Faches mit einer Wochenstunde mehr abgestimmt wird. Dazu wird der LSA-Vorstand am Freitag, den 3.3. ein Gespräch führen.

Um den Lehrermangel in Berlin einzudämmen, sieht der LSA die Notwendigkeit, die Arbeitsverhältnisse und Entlohnung der Lehrkräfte in Berlin deutlich zu verbessern. Es ist in diesem Fall auch zu prüfen, ob Lehrer*innen durch eine Verbeamtung einen attraktiveren Arbeitgeber in unserer Stadt sehen. Zudem muss die große Arbeitsbelastung der Lehrer*innen und Lehrer vermindert werden.

Quereinsteiger*innen machen mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil der unterrichtenden Lehrkräfte in Berlin aus. Der LSA kann in diesem Rahmen durch Gespräche mit Schüler*innen berichten, dass der allgemeine Eindruck besteht, dass diese Referendare vollkommen überbelastet sind, wenn sie 19 Wochenstunden Schule und das Nachstudium eines oder sogar mehrerer Fächer bewerkstelligen müssen. Die Qualität des Unterrichts leidet darunter, weshalb wir eine Entlastung der Einstieger*innen auf maximal 17 Wochenstunden fordern. Auch, ob 2 Wochenstunden Entlastung für Mentorenprogramme der regulären Lehrkräfte zur Anleitung der Referendar*innen ausreichen würden wir in Frage stellen. Einem Lehrermangel soll nach Forderung des LSA zudem begegnet werden, indem Funktionsstellen für Verwaltung und IT an Schulen nicht mehr durch Lehrer, sondern Fachangestellte erfüllt werden sollen, die nicht davor Pädagogik studieren mussten.

Unterrichtsausfall wird (auch für Schüler!) ein Ärgernis, denn unsere Bildungsqualität nimmt ab! Wir fordern vor allem die Vorlage transparenter Ausfallsstatistiken durch die SenBJF, weil in den letzten Dokumenten Fälle wie Zusammenlegung von Klassen (Doppelvertretung) oder fachfremde Vertretung nicht aufgenommen oder gar als regulärer Unterricht dargestellt wurden.

In den Bereichen Digitale Medien und Inklusion verweisen wir auf unsere Positionspapiere. Unsere Hauptforderungen sind in diesen Bereichen die Nutzung moderner Lernsoftware und digitalen Lernmedien, Suchtprävention bezüglich digitaler Medien und vernünftiger Gebraucht gekoppelt mit Abschaffung des Handyverbots und ein Recht auf Inklusion, wobei weiterhin Wahlfreiheit zwischen dem Besuch einer Förderschule und einer inklusiven Schule bestehen soll. Auch Jugendliche und Kinder mit chronischen Krankheiten haben zudem ein Recht auf Inklusion! Um diese in den Schulalltag einzuschließen, wie z.B. in Fällen von Mukoviszidose müssen geschulte Kräfte, wie Schulsanitäter/ ärztliche Fachangestellte an Schulen tätig sein und hohe Hygienestandards in medizinisch nutzbaren Schulräumen herrschen.

Bei weiteren Podiumsdiskussionen können wir nur weiterhin Bemühung um Themenorientiertheit und das Verzichten auf das sogenannte Parteibashing bitten, denn in der Diskussion um Berlins politisches Thema Nummer 1, Bildung, geht es um uns, die Zukunft der Gesellschaft und nicht nur um die Wiederwahl der eigenen Partei. Trotz Kritik freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit von LSA und LEA sowie den bildungspolitischen Sprecher*innen und blicken auf ein konstruktives Jahr 2017!

Wir bedanken uns für die Einladung und werden den Bericht des Veranstalters in nächster Zeit auch verlinken.

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