1970 bis 1990
Seit Jahrzehnten setzt sich der Landesschülerausschuss Berlin für die Rechte der Schüler ein. Bereits in den 1970er Jahren war er ein Teil der Westberliner Schulwelt und fungierte unter anderem als Herausgeber einer landesweiten Schülerzeitung. In dieser Zeit gab es zudem eine Grunddebatte, ob Schülervertretung überhaupt erlaubt werden dürfe, aus der der LSA Berlin mit einer Bestätigung hinausging.
Seit 2000
Seit seiner Gründung ist der Landesschülerausschuss ein parteineutrales Gremium, wobei viele Mitglieder während oder nach der Schulzeit auch einer Partei beitraten bzw. sogar eine politische Karriere begannen. Derzeit sitzen zwei ehemalige Mitglieder von 2014 in den Berliner Bezirksverordnetenversammlungen und ein Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus (June Tomiak, Die Grünen).
2014/16 kennzeichnete sich durch die Kooperation mit der Initiative Politik als Schulfach. Die Vertretung der Schülerschaft sieht in der Stärkung der politischen Bildung die Lösung eines erheblichen Teils des Problems der Politikverdrossenheit bzw. eine immense Steigerung der Zugänglichkeit der Politik für junge Menschen. Zweck Erreichens aller Schülerinnen und Schüler unabhängig ihres Alters und des besuchten Schultyps fordert das Kooperationsbündnis deshalb die stärkere Implementierung von politischer Bildung in den Lehrplan der Mittelstufe. Dafür ist der LSA bereit, eine zusätzliche Wochenstunde für den Unterricht von Politik als Schulfach zu unterstützen.
2016 fand zudem der gezielte Kampf gegen den Sanierungsstau statt. Anfang bezifferte sich der Sanierungsbedarf an den Berliner Schulen auf ca. 5 Milliarden Euro. Hierbei handelt es sich um dringend nötige Anstrengungen, welche sich von einer allgemeinen Modernisierung bis zu dringenden Lösungen von schweren Gebäudeschäden wie überfluteten Kellern, herausfallenden Fenstern etc. belaufen.
Hinweise zur Aufarbeitung der Geschichte des LSA nehmen wir gern per Kontakt oder Mail entgegen! vorstand@lsaberlin.de
LSA 2014, Alea & Leonie, altes Logo
In den 1990er Jahren gab es wiederholt grundlegende Debatten über die Funktion des LSA Berlin. Einige Mitglieder, welche die Tätigkeitsbereiche des LSA Berlin weniger in Richtung der Interessensvertretung gegenüber der Verwaltung sondern in breitere, zum Teil allgemeinpolitische Felder im Interesse der Schülerinnen und Schüler lenken wollten, gründeten den Verein Landesschülervertretung Berlin e.V. (LSV e.V.). Der LSV e.V führte die regelmäßige Veranstaltung „LandesSchülerKonferenz“ (LSK) ein, um allen Schülerinnen und Schülern mehr Möglichkeiten zum aktiven Engagement in der Schule und weiteren Bereichen zu ermöglichen. Aus der anfänglich guten Kooperation wurde eine eher sporadische Mitarbeit einiger Mitglieder des LSA Berlin bei unterschiedlichen Projekten des LSV e.V.. Dieser entfernte sich vom LSA Berlin, der den alleinigen Vertretungsanspruch auf Landesebene durch die basisdemokratische Legitimation beanspruchte und die Repräsentativität der LSV e.V. durch fehlen dieser Legitimation in Bezirksausschüssen- und Schülervertretungen vermisste. Die Zusammenarbeit kam zum Erliegen, ein Konkurrenzverhältnis war entstanden. Weil der LSV e.V. keine basisdemokratische Interessenvertretung darstellte, dies aber behauptete, versuchten einige Vertreter des LSA Berlin wiederholt, die Arbeit des LSV e.V. zu behindern, während andere wieder eine Zusammenarbeit und gegenseitige Stütze für wünschenswert hielten. Die Kritik des LSV e.V., der LSA sei auch nicht gänzlich Repräsentativ floss zudem auf der Gegenseite ein. Auch dem LSA Berlin entstanden zudem Probleme, wenn sich der LSV e.V. gegenüber Dritten als gesetzliche legitimierte Landessschülervertretung, „die LSV“, ausgab. Der LSV e.V. bietet wie der LSA Berlin weiterhin Veranstaltungen (Seminare, Workshops, Diskussionsrunden usw.) zu aktuellen Themen in Schulen und Jugendeinrichtungen nach dem Prinzip „von Jugendlichen für Jugendliche“ an.